Aktuelles und Presse

26.06.2008

"Eigenen Beitrag zur Qualität leisten"

Berufsbildende Schulen Lüchow: Entlassungsmarathon Teil eins - Buchpräsente für die Klassenbesten

ab Lüchow. Das Wissen in manchen Branchen verändere sich mittlerweile so schnell, dass bereits wenige Jahre nach dem Abschluss der Erstausbildung Dinge veraltet seien und Neues hinzugelernt werden müsse. „In fast jedem Beruf ist deshalb die Weiterbildung zunehmend Bestandteil professionellen Handelns", machte gestern die Leiterin der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow, Oberstudiendirektorin Ilka Burk-hardt-Liebig, deutlich: „Qualität in der Beruflichkeit kann nur dadurch gehalten werden, dass jeder Arbeitnehmer und jede Arbeitnehmerin ihren eigenen Beitrag zur Qualität leistet und dafür auch Verantwortung wahrnimmt."
Die Schulleiterin richtete sich mit ihren Worten insbesondere an die 115 jungen Frauen und Männer, die am gestrigen Mittwoch in der BBS-Aula feierlich aus dem Schulalltag verabschiedet wurden - die Schülerinnen und Schüler der Fachoberschulen Technik und Wirtschaft, der Fachschulen Sozialpädagogik und Agrarwirtschaft, der Berufsfachschulen Wirtschaft, Altenpflege, Sozialassistenten, Hauswirtschaft und Altenpflegehilfe sowie des Berufsvorbereitungsjahres mit Hauptschulabschluss.
„Wir hier in Lüchow-Dannenberg wünschen uns natürlich alle, dass auch mit diesem Jahrgang wieder viele junge Menschen auch in der Region für Qualität und Arbeit sorgen", sagte Ilka Burkhardt-Liebig: „Unsere alten Menschen haben gute Fachkräfte in der Altenpflege verdient - und unsere Jüngsten brauchen hervorragende Erzieherinnen und Erzieher, damit sie ihre ihnen zustehenden Bildungschancen wahrnehmen können." Aber auch jeder andere Absolvent, der zunächst schulische Abschlüsse erworben habe, die ihm ermöglichen, den
Sprung in die Berufswelt oder in das Studium der Fachhochschule zu schaffen, könne damit einen wichtigen Beitrag für eine lebenswürdige Zukunft leisten, so die Schulleiterin. Ihr Wunsch: dass nicht alle Schulabgänger ihr an der BBS erworbenes Wissen „aus Lüchow-Dannenberg wegtragen, sondern ihrer Heimat die Treue halten".
„Sie bilden sehr berufsorientiert aus." Dieses Lob gab es für Oberstudiendirektorin Burkhard-Liebig und deren Kolleginnen und Kollegen von Jürgen Weinhold, der gestern Landrat Jürgen Schulz vertrat. So werde beispielweise in den Lüchower BBS in Sachen Altenpflege unter dem Gesichtspunkt des demografischen Wandels geschult. An die Absolventinnen und Absolventen gerichtet, meinte Weinhold, dass auf sie ein lebenslanges Lernen warte. Zudem verlange der Berufsalltag vieler Menschen Mobilität. Zufrieden stimme ihn, dass der Wert der Bildung zunehmend anerkannt werde, wozu nicht zuletzt die PISA-Studien beitragen würden.
Für den musikalischen Rahmen während der Entlassungsfeier sorgten der Piano spielende und singende Jens-Peter Mertens mit „Unwell", einem Song der Gruppe „Matchbox 20", sowie Tim Prieto Pena mit einer Didgeridoo-Improvisation. Das Instrument: verschiedene Abflussrohre aus einem Baumarkt. Für Heiterkeit sorgte zudem eine von Agrarwirtschaftsschülern in Szene gesetzte „Unterrichtsstunde". Mit Deutsch und Englisch als Unterrichtsfächer habe man bei Schulbeginn nicht gerechnet, und auch mit Neutronen, Protonen und Elektronen habe man als Landwirt zuerst nicht viel anfangen können.
Lehrer Michael Fischer wünschte den BBS-Absolventinnen und -Absolventen „aufrichtige Menschen, die euch begleiten, egal was ist. Die sich mit euch freuen und die einfach da sind, wenn es am Nötigsten ist." Er wünschte ihnen Mut für alle ihre Vorhaben und bat sie: „Übernehmt die Verantwortung für euer Handeln." Die jungen Leute seien nun diejenigen los, die ihnen jahrelang gute Ratschläge gegeben hätten, meinte Fischer augenzwinkernd - die Lehrer. „Aber wenn ihr nun in die Berufswelt einsteigt oder ins Studium, werdet ihr wieder viele Menschen treffen, die alles besser wissen - eure Chefs und eure Professoren."
Der Dank von Schülersprecher Sebastian Heuer galt den BBS-Lehrern für ihre Mühe, von denen viele Schüler profitiert hätten. Die Lehrkräfte hätten manches Unmögliche möglich gemacht, und die Schüler dürften stolz auf das Geschaffte sein.


Schulleiterin llka Burkhardt-Liebig (Fünfte von links) zeichnete gestern während der Abschiedsfeier die Klassenbesten mit Buchpreisen (von links): Adrian Bärge, Ines Techand, Simon Schmidt, Carsten Neuschulz sowie (von rechts) Cindy Reiß, Christopher Meyer, Laura Mecklenburg, Jaqueline Andreß, Hennamé Dombrowski und Tim Prieto Pena.
Aufn.: A. Blütling