Ausbildung in der Region
Änderungen in der Berufsbildung - Berufsfachschule statt erstem Lehrjahr
by Lüchow. Zwei Ursachen führen dazu, dass Jugendliche mit einem Ausbildungsplatz häufig außerhalb des Landkreises zur Berufsschule gehen müssen: zu kleine Ausbildungszahlen in etlichen Berufen auf der einen Seite und eine verschärfte Budgetierung hinsichtlich der Schülerzahlen auf der anderen Seite. Letzteres macht es den Berufsschulen unmöglich, die dadurch entstehenden kleinen Klassen mit nur wenigen Auszubildenden zu beschulen.
Also müssen Lüchow-Dannenberger Jugendliche nach Uelzen oder Lüneburg oder gar noch weiter weg zur Berufsschule gehen, damit dort eine tragbare Klassengröße zusammen kommt.
Die Wirtschaft und die Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow haben sich nun in etlichen Berufen auf eine Maßnahme verständigt, die die Ausbildung in der Region halten kann: Das erste Lehrjahr erfolgt in Form einer Berufsfachschule. Die Schülerinnen und Schüler müssen sich hierbei für einen Beruf entscheiden, so wie bisher bei einem Ausbildungsvertrag und bei einigen Berufsgrundbildungsjahren auch. Sie gehen aber im ersten Jahr zur Schule und besuchen dort den theoretischen und praktischen Unterricht. Zusätzlich erhalten sie begleitend eine umfangreiche praktische Ausbildung in einem Betrieb - vielleicht schon dem späteren Ausbildungsbetrieb.
So können jüngere Schüler im ersten Lehrjahr im Landkreis bleiben. Und da die Betriebe ihren Auszubildenden ein Jahr kürzer aufnehmen müssen und durch die Praktika potenzielle Bewerber sehr gut kennenlernen können, steige die Zahl der Ausbildungsstellen. Dies erwarten sowohl die Schule als auch die Wirtschaft aufgrund der Erfahrungen in anderen Regionen in denen dieses Modell bisher erprobt wurde.
Die BBS weiß, dass diese Neuerung in den Berufen, in denen die Ausbildungszahlen aktuell schon zu einem auswärtigen Berufsschulbesuch geführt haben, in dieser Umstellungsphase zu Irritationen führen kann. Deshalb sollten diese künftigen Auszubildenden unbedingt so früh wie möglich mit den Berufsbildenden Schulen in Lüchow einen Beratungstermin vereinbaren, um eine jeweils passende Lösung zu finden.
Übrigens haben sich kürzlich auch die Sanitär- und Heizungsbaubetriebe einstimmig für eine Berufsfachschule ausgesprochen. Das bedeutet, dass jemand, der diesen Beruf erlernen möchte, nicht wie bisher von Anfang an nach Uelzen zur Berufsschule müsste, sondern sein erstes Lehrjahr im Landkreis - in einer Berufsfachschule Metall mit diesem Schwerpunkt - absolvieren kann. Und wenn die Zahl der Lehrstellen wie erhofft steigt, rückt auch die Beschulung der anschließenden Ausbildungsjahre wieder in den Bereich des Möglichen.
Unbedingt sollten sich alle zukünftigen Berufsschüler, die bereits einen Lehrvertrag für das erste Lehrjahr abgeschlossen haben - in erster Linie Berufe aus dem Bereich Ernährung und Metall - zur Klärung der Beschulung so früh wie möglich an den BBS Lüchow melden.
