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29.04.2009 EJZ

Ende eines Energiefressers

Kubus der Berufsbildenden Schulen Lüchow wird für 1,6 Millionen Euro saniert

gel Lüchow. Energetisch gesehen war das Gebäude sowieso eine Katastrophe. 1976 als typischer Stahlbetonbau errichtet, stand die Fassade in Leichtbau wie ein Symbol für Energieverschwendung.
Doch auch der Lärm war wegen der dünnen Wände immer ein Problem - und als sich schließlich nicht einmal mehr die Fenster öffnen ließen, war die Zeit gekommen für eine grundlegende Sanierung des sogenannten Kubus der Berufsbildenden Schulen (BBS) in Lüchow. Für 1,6 Millionen Euro bereitet der Landkreis Lüchow-Dannenberg dem energiefressenden Kubus jetzt ein Ende; bis auf seine Grundform entsteht quasi ein neues Gebäude. Allein für dieses eine Gebäude ließen sich nach der energetischen Sanierung rund 3500 Euro jährlich an Heizkosten sparen, schätzt Manfred Schrodt vom Gebäudemanagement beim Landkreis – etwa ein Drittel weniger Heizkosten als zuvor. Zurzeit sind Bauarbeiter dabei, die alte, äußerst schäbige Fassade abzutragen und durch eine hochwärmegedämmte Holztafelfassade zu ersetzen. Eingebaut werden sollen zudem neue Fenster. Auch das Dach wird neu gedämmt. Die Heizungsanlage wird erneuert, der Schallschutz verbessert. Nachgebessert wird im Sanitärbereich. Mit den Jahren haben immer mehr junge Frauen dieses Gebäude der BBS besucht; jetzt soll es mehr Toiletten für sie geben. Auch an eine behindertengerechte sanitäre Anlage haben die Planer gedacht. Zum neuen Schuljahr sollen die BBS-Schüler den rundum sanierten Kubus beziehen können. Die Fassade begrüßt Besucher des Lüchower Schulviertels dann nicht mehr mit Schimmelgelb, sondern in einem an das Hauptgebäude angepassten rötlichen Ton.
„Jede Verbesserung am Gebäude ist positiv und zu ertragen“, sagt Schulleiterin Ilka Burkhardt-Liebig. Wer sie besuchen will, muss derzeit über Hinter- oder Nebeneingänge den Weg in die Schule finden - der Haupteingang ist nämlich gesperrt. „Aber es gibt keine großen Klagen“, sagt die Schulleiterin mit Blick auf Lärm und andere Komplikationen. Eine dieser Komplikationen während der Bauphase war, dass sechs Klassen aus dem Kubus ausgelagert werden mussten. Sie haben sich auf die anderen Schulen in Lüchow verteilt - vier Klassen sind beispielsweise in der Wilhelm-Warmbold-Schule untergekommen. Beim Umzug haben offenbar viele Lehrer und Schüler angepackt – er sei „mit viel Eigeninitiative organisiert“ worden, lobt Burkhardt-Liebig. Das sei zwar auch „alles etwas chaotisch“ gewesen, habe schließlich aber „gut geklappt“. Für den Umbau sei jetzt jedenfalls ein „günstiger Zeitraum“: Die Abiturienten verlassen die Schule – erst nach den Sommerferien sind die BBS wieder richtig voll. Bis dahin, hofft die Schulleiterin, sollte die Baumaßnahme beendet sein.

Bild:
Für 1,6 Millionen Euro wird der so genannte Kubus der Berufsbildenden Schulen Lüchow derzeit von Grund auf saniert – unter anderem die bisher nicht gedämmte Fassade. Die Sanierung bereitet einem typischen Energiefresser aus den 70er-Jahren ein Ende.
Das Geld für die Sanierung kommt übrigens aus dem Kreishaushalt und hat nichts mit einem der Konjunkturpakete der Bundesregierung zu tun.

Aufn.: J. Feuerriegel (EJZ)