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18.05.2009 EJZ

Lehre als Karrierestart

BBS: Bildungssystem eröffnet viele Wege zur Qualifikation

lr Lüchow. Für viele Jugendliche des Landkreises stehen wichtige Entscheidungen an: Berufsausbildung oder weiter Schule gehen? Erfahrungen der Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow bei Beratungsgesprächen in den vergangenen Wochen zeigen, dass vielen der jungen Leute und ihren Eltern nicht bekannt ist, dass es in unserem Bildungssystem viele Wege gibt, schulischen und beruflichen Erfolg zu haben. Immer noch gilt der schulische Weg zu höheren beruflichen Zielen als der „Königsweg", den viele Eltern unterstützen. Ist er aber für alle auch die beste Lösung?
Mehr Erfolg verspricht in vielen Fällen, einen höheren Schulabschluss in Verbindung mit einer beruflichen Ausbildung anzustreben, raten Lehrkräfte der BBS. Insbesondere der Einstieg in eine berufliche Ausbildung über eine Berufsfachschule mit einem hohen betrieblichen Anteil, der auf die Ausbildung angerechnet werden kann, verhelfe vielen Jugendlichen zu neuer Motivation am Lernen.
Mit Abschluss einer erfolgreichen Facharbeiter- oder Gesellprüfung wird in der Regel der Sekundarabschluss I (Realschule) vergeben oder bei Teilnahme am Englischunterricht und entsprechenden Noten auch der erweiterte Sekundarabschluss I. Häufig erleben die BBS-Lehrkräfte, dass Schülerinnen und Schüler, die den Weg einer Berufsausbildung gegangen sind, diesen wie einen Neustart erfahren und mit großer Lernmotivation und Erfolg wieder anfangen zu lernen.
„Gerade in der heutigen Zeit ist es zudem von Vorteil, zwei Standbeine - eine abgeschlossene Berufsausbildung und einen höheren Schulabschluss - zu haben", sagt Johannes Schulz, Koordinator an der BBS. Wer sich dann noch weiter qualifizieren wolle, habe viele Möglichkeiten: über eine' Meisterausbildung oder über den Besuch einer entsprechenden einjährigen Fachoberschule zu einem den gewählten Schwerpunkt vertiefenden Studium oder über ein dreijähriges Fachgymnasium die Möglichkeit zur allgemeinen Hochschulreife. „Allen diesen Wegen bleibt aber eines gemeinsam: Sie basieren auf einer abgeschlossenen Berufsausbildung", betont Schulz.
Schülerinnen, Schüler und ihre Eltern, die noch keine Berufswegeentscheidung getroffen haben oder etwa den angestrebten Schulabschluss zum Besuch eines Gymnasiums oder Fachgymnasiums nicht schaffen, sollten das Gespräch mit der Agentur für Arbeit oder mit den BBS Lüchow suchen, um einen für sie jeweils günstigen Karriereweg zu finden. Alle Berufe stehen prinzipiell auch Schülern mit Realschulabschluss oder Abitur offen. In nahezu allen Bereichen werden in naher Zukunft Nachfolger nicht nur für die Meisterebene gebraucht.
An den BBS Lüchow sind in den Bereichen Altenpflege, Pflegeassistenz, Sozial- und Familienpflege sowie in den Berufsfachschulen mit möglicher Anrechnung auf das erste Lehrjahr in den Berufen Friseur, Bäcker, Bäckereifachverkäufer, Zimmerer, Maurer und Tischler noch Schulplätze frei.

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