Aktuelles und Presse

10.06.2009 EJZ

Über Mücken und Kondome

"Mitmach-Parcours zum Thema Aids, Liebe und Sexualität" an den BBS Lüchow

ac Lüchow. Sergej streift sich ein Kondom über zwei Finger, während Lena Klode von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) erklärt, dass vor dem Benutzen eines Kondoms darauf zu achten ist, dass es unbeschädigt ist. Ein paar Meter weiter pinnen Jugendliche verschiedene Verhütungsmittel vom Diaphragma bis zur Anti-Babypille an eine große Magnettafel – Szenen, die sich gestern beim „Mitmach-Parcours zum Thema Aids, Liebe und Sexualität“ in den Berufsbildenden Schulen (BBS) Lüchow abspielten.
Den Parcours, an dem Schülerinnen und Schüler der BBS, der Realschule und der Jeetzelschule Lüchow teilnahmen, veranstaltete die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). „Ziel ist, das individuelle Wissen der Teilnehmenden zu Aids und HIV zu erweitern und das Bewusstsein für das Thema zu schärfen“, erläutert Anja Krimphove, Projektleiterin der BZgA. Fragen wie: „Müssen sich Leute, die sich mit HIV infiziert haben, besonders kennzeichnen?“ oder „Wie verhindere ich, mich selbst anzustecken?“ zeigten, dass bei manchen Schülern gravierende Wissenslücken zu diesem Thema bestehen. Diese galt es, mit Hilfe des Mitmach-Parcours zu schließen. Denn „auch in Deutschland steigen die HIV-Neuinfektionen wieder an.
Daher bleiben Aufklärung und sachliche Informationen wichtige Maßnahmen, um junge Menschen über die Gefahren von HIV und Aids zu informieren“, sagt Anja Krimphove.
Beim Mitmach-Parcours luden fünf Themenstationen dazu ein, sich auf spielerische Weise mit Sexualität, Verhütung und Aids auseinanderzusetzen. Diese Form des Unterrichts kam bei den Jugendlichen gut an. Die Schülerinnen Denise Konik und Natascha Harms beispielsweise finden den Parcours nicht nur „interessant“, sondern halten ihn „für eine gute Sache, um sein Wissen aufzufrischen und zu vertiefen“. Und der 18-jährige Sergej räumt ein: „Ich wusste nicht, dass HIV nicht durch einen Mückenstich übertragen werden kann.“
„Uns ist wichtig, die Jugendlichen mit anschaulichem Informationen zu packen“, sagt Ilka Burkhardt-Liebig, Schulleiterin der BBS. Denn am Wissen mangele es oft nicht, vielmehr am Bewusstsein. Und dieses galt es mit Hilfe des Parcours mittels eines erlebnispädagogischen Ansatzes zu schärfen. Landkreis, Samtgemeinde, THW-Jugend, Diakonisches Werk und Interkulturelles Forum haben das Projekt unterstützt. Der Stellvertretende Landrat Otto Schiewe, Amtsarzt Dr. Gerhard Wermes und Heiko Blume, Geschäftsführer des Gesundheitsamtes besuchten den Parcours und waren von der interaktiven Umsetzung begeistert.