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24.06.2009 EJZ

Teilrichtfest für neues Bootshaus

Schüler der BBS präsentieren ihr Werk

ac Lüchow. Flink und gekonnt kletterten die Schüler des Berufsgrundbildungsjahres (BGJ) Bautechnik von den BBS Lüchow in das offene Fachwerk, um sich darin für das Foto in Positur zu bringen. Sie sind stolz auf ihr Werk. Ihr Werk - das sind die ersten Bauabschnitte des zukünftigen Bootshauses der BBS, das am Rand des Lüchower Sportplatzes entsteht.
„In dem Bootshaus sollen später Drachenboote der BBS eingelagert werden", erklärt Lehrer Johannes Schulz, der die Organisation des Projektes übernommen hat. Doch bis es so weit ist, wird noch einige Zeit verstreichen. Denn der Bau wird nur im Rahmen des Unterrichts an den BBS vorangetrieben. Am Montag feierten 25 Schüler und die Lehrer, die in diesem Schuljahr mit dem Bau beschäftigt waren, ein Teilrichtfest.
Bisher stehen die aufwändig in Handarbeit errichtete Fachwerkfront und zwei gemauerte Seitenwände. Durch den Bau haben die Schüler Arbeiten erprobt, die normalerweise nicht zum Unterrichtsstoff gehören -einen Bogen zu mauern beispielsweise. „Die Kunst beim Torbogenbau ist, die Fugen gleichmäßig zu gestalten, eine ungerade Zahl von Steinen zu verwenden und hinzukriegen, dass der Königsstein genau in der Mitte sitzt", erklärte der 18-jährige Paul Sitnikow.
„Ein Andreaskreuz, dreifach ausgeriegelt - so eine komplexe Konstruktion könnte eine Gesellenprüfung sein", kommentierte Lehrer Ulrich Dechant. Ein Andreaskreuz dient der Stabilität, Lastenverteilung und verschönert die Optik. „Es zu bauen, war nicht ganz einfach, insbesondere weil sich ein paar der Balken verzogen hatten", sagte der 16-jährige Ronny Lehr.
„Die Schüler haben eigenständig gearbeitet. Wir Lehrer haben sie nur beratend unterstützt", informierte Ulrich Dechant. Polier auf dem Bau war der 18-jährige Steve Rudolph: „Ich wollte mal ausprobieren, wie das so ist, andere zu leiten. Meine Aufgabe war, darauf gucken, dass die anderen nichts falsch machen. Das war erfahrungsreich." Die Schüler seien an den Aufgaben gewachsen, meinte Lehrer Andreas Oppermann.
Schulleiterin Ilka Burkhardt-Liebig betont: „Unsere Stärke ist es, bewusst auf's alte Handwerk zu setzen." Eine Spezialisierung qualifiziere die Schüler und sichere außerdem den Standort der BBS. Es sei wichtig, vor einer möglichen Fusion Zeichen zu setzen, denn die BBS Lüneburg und Uelzen hätten eine bessere Ausstattung.
„Der Landkreis hat den Bauplatz gestellt und sich um die Baugenehmigung und Bauzeichnung gekümmert", informierte Johannes Schulz. Unterstützt haben das Projekt außerdem die Firmen Schütte, Herbst und Wendlandkies. Nun sucht die Schule noch Sponsoren für zwei kleinere Drachenboote.


Diese Fachwerkfassade und die Wand mit dem Torbogen (links) des zukünftigen Bootshaus der BBS Lüchow errichteten die Schüler des BGJ Bautechnik von den BBS selbst. Am Rande des Lüchower Sportplatzes feierten sie am Montag ein Richtfest.
Aufnahme A. Carmienke EJZ