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18.08.2009 EJZ

BBS-Kubus ist dicht

Landkreis ließ erstmals Blower-Door-Test anwenden

by Lüchow. Wer ein Niedrigenergiehaus baut, für den ist der sogenannte Blower-Door-Test eine Selbstverständlichkeit - will er doch sicher gehen, dass die Gebäudehülle wirklich dicht ist und sich die teuer bezahlte Wärme nicht durch irgendwelche Löcher im Bau davonmachen kann. Für die hiesige Kreisverwaltung als Bauherr war ein solcher Test in der vergangenen Woche Premiere, sie ließ den Rohbau des „Kubus“ der Berufsbildenden Schulen in Lüchow auf Dichtigkeit untersuchen.

Ergebnis: Das Gebäude ist dicht. Lothar Albrecht, Architekt und Gebäudeenergieberater aus Seerau im Drawehn, maß einen Wert, der um das Dreifache besser ist, als vom Gesetzgeber vorgeschrieben wurde. Die Energiemanagementagentur „emma“ in Dannenberg hatte diesen Test vorgeschlagen, sie begleitet die energetische Sanierung des Gebäudes. Beim Blower-Door-Test wird mittels einer in eine Türöffnung eingebaute Plastiktür mit Ventilator Unterdruck im Gebäude erzeugt. Gibt es nun dort an irgendeiner Stelle Undichtigkeiten, dann strömt Luft nach. Die Folge: der Ventilator dreht sich schneller, um die vorgegebene Druckdifferenz zwischen Innen und Außen stabil zu halten. Gemessen werden diese Druckdifferenz und das durchströmende Luftvolumen. Der Blower-Door-Test ist Qualitätssicherung am Bau, offenbart unsichtbare Mängel, betonen Energieberater Albrecht und Dr. Hans-Christian Lange von „emma“. Dieses Prüfverfahren müsse also im Interesse jedes Bauherrn sein. Zum einen um sicher zu sein, dass die verlangten Dichtigkeitswerte auch eingehalten werden, zum anderen, um im Ernstfall noch im Rohbau die gefundenen Löcher zu stopfen. So sieht es auch der Landkreis, der bei den Energieverbrauch und -kosten sparen will, so Ingenieurin Katja Schulz vom Fachdienst Gebäudewirtschaft. Sollte man dann noch Vorbild sein und Nachahmer finden - umso besser.