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18.11.2009 EJZ

"Petitessen" werden abgearbeitet

Landkreis: BBS-Werkstätten "grundsätzlich in Ordnung" - Kubus-Sanierung dauert noch bis Ende des Jahres

gel Lüchow. Die Probleme in den Werkstätten der Berufsbildenden Schulen (BBS) in Lüchow waren also doch weniger dramatisch als in der Öffentlichkeit dargestellt. Seit gestern dürfen die Schüler die Werkstätten schon wieder nutzen; Landrat Jürgen Schulz (parteilos) hat die vorsorgliche Sperre nach den alarmierenden Schilderungen der Schulleiterin (EJZ berichtete) wieder aufgehoben.

Der Termin mit Sachverständigen habe ergeben, dass die Werkstätten zwar alt, aber grundsätzlich in Ordnung seien, unterstreicht Manfred Schrodt vom Gebäudemanagement des Landkreises. Bei den Beanstandungen habe es sich um "Petitessen" gehandelt - deren Liste werde jetzt abgearbeitet.

Dabei geht es unter anderem um Stromschutzschalter an fünf Geräten - eine Maßnahme, die sofort umgesetzt werde, sagt Schrodt. Oder: Eine Krankentrage müsste besser platziert sein. Oder: Einige von der Decke baumelnde Strom- steckerwürfel hängen offenbar nur noch am Kabel und seien nicht mehr mit einer zusätzlichen Kette gesichert. "Alles Kleinkram, der längst hätte erledigt werden können", meint Landrat Schulz. Klar sei aber auch: Die Beanstandungen würden keine Schließung der Werkstätten rechtfertigen. Grundsätzlich, weiß Schulz, sei man aber mit den BBS-Werkstätten "nicht zukunftsfähig" aufgestellt. Bekanntlich wollte der Landkreis dort sanieren, ging aber mit dieser Maßnahme für Förderung aus dem Konjunkturpaket II leer aus.

Fast ein halbes Jahr später als ursprünglich geplant wird der Landkreis mit der Sanierung des BBS-Kubus im Schulviertel fertig. Zunächst sollte das Projekt zu Schuljahresbeginn abgeschlossen sein; doch dann gab es mehrere Verzögerungen. Zunächst war es zu nass, nachdem das alte Dach abgetragen war; dann musste Fenstermaterial überraschend als Sondermüll entsorgt werden. Schließlich gab es für die Außenfassade einen Hersteller-Wechsel, weil die erste Firma den Termin nicht habe halten können, sagt Manfred Schrodt. Das habe "unvermutet" viel Zeit gekostet; der ursprüngliche Zeitplan für die Sanierung von Ostern bis nach den Sommerferien sei aber auch "sehr ehrgeizig" gewesen. Neuer Fertigstellungstermin ist jetzt Ende des Jahres. Die derzeit installierte Metallverschalung dient als Wetterschutz. Innen ist die Sanierung übrigens schon längst abgeschlossen; es findet in den Räumen des Kubus" Unterricht statt. 1,8 Millionen Euro wird die Sanierung am Ende kosten, skizziert Manfred Schrodt -rund eine Million Euro gebe es an Zuschüssen für diese energetische Sanierung. Denn der Kubus war ein Energiefresser, wie er im Buche steht. Die 1976 errichtete Stahlbeton-Schule in Leichtbau war ein Symbol für Energieverschwendung. Nach dem Umbau weist der Kubus nun eine hochwärmegedämmte Holzfassade, komplett neue Fenster, Sanitäranlagen, ein neues Heizungssystem, ein neues Dach und eine schicke Au-ßenfassade auf. Die Heizkosten sollen sich jährlich um rund 3500 Euro reduzieren -etwa ein Drittel weniger als zuvor.

Bild: Ein Hersteller-Wechsel macht es nötig: Die Arbeiten an der Außenfassade des total sanierten Kubus" der Berufsbildenden Schulen in Lüchow dauern noch etwa bis Jahresende. Mit der schicken Außenfassade wird dann ein optisch attraktives Schmuckkästchen im Schulviertel stehen. Für 1,8 Millionen Euro hat der Landkreis das Gebäude energetisch total sanieren lassen.
Aufn.: J. Feuerriegel (EJZ)