Aktuelles und Presse

16.03.2010

Geld für Bildung für Afrika

Ausstellung der BBS in der Sparkasse

by Lüchow. Um 7.30 Uhr müssen beide los zur Schule: Das ist auch die einzige Gemeinsamkeit in einem Tag von Honorine (14) in Mzezi in Ruanda und Luzie (bald 13) in Mainz in Deutschland.

Honorine hat vor der Schule bereits Maniok ausgegraben, und auch nach der Schule, die um 16 Uhr endet, muss sie zunächst Wasser holen, dann Äste sammeln, damit das Feuer für das Abendessen angefacht werden kann. Sie hilft zudem auf dem Feld, es gibt offensichtlich lebensnotwendigere Tätigkeiten als Hausaufgaben. Ihr Bett teilt sie mit ihrer Schwester.

Luzie dagegen isst nach der Schule zu Mittag, macht Hausaufgaben, chattet mit Freundinnen, geht zum Klarinettenunterricht und schaut fern. Sie hat nicht nur ein Bett, sondern sogar ein ganzes Zimmer für sich allein.

Einen Tag im Leben der beiden Mädchen beschreibt eine Ausstellung, die zurzeit in der Lüchower Sparkasse zu sehen ist. Nach Lüchow geholt wurde sie von den Schülerinnen und Schülern der Klasse 2 der Berufsfachschule Sozialassistenten. Angeregt von dem Verein „Aktion Tagwerk" wollen sie über das Thema Bildung in Afrika informieren und gleichzeitig Geld für Schulen und Kitas in Ländern wie Angola, Ruanda, Südafrika oder Ghana sammeln.

Für ihre Ausstellung hat die Klasse Informationen über „Tagwerk" und seine Projekte zusammengestellt, auch ein Film, der auf einem großen Fernseher läuft, gibt einen Eindruck von der Not, aber auch von der Fröhlichkeit sowie den von den „Tagwerk"-Spenden unterstützten Initiativen, der Not zu entkommen. Eine Spendendose nimmt klingende Münzen und knisternde Scheine auf, für Überweisungen wird eine Kontonummer genannt.

Der BBS stehe als „Schule ohne Rassismus" ein solches Projekt gut an, sagte Schulleiterin Ilka Burkhardt-Liebig auf der Eröffnung der Ausstellung „mitten in Lüchow und nicht versteckt in der Schule". Sie freute sich, dass der Info-Tag zu diesem Thema an der BBS in der ersten März-Woche gut angenommen worden war, und dass auch Klassen der benachbarten Grundschule und der Jeetzel-Schule sich informieren ließen. Die Aula der BBS sei immer voll gewesen. Nebenbei sei an diesem Tag ein Stück der Campus-Idee Wirklichkeit geworden. Ihre Begeisterung darüber teilte Bürgermeister Karl-Heinz Schultz. Auch der freute sich über den Einsatz und das Engagement der angehenden Erzieherinnen und Erzieher, sich aktiv um die Not anderer zu kümmern. Burkhardt-Liebig wünschte sich, dass im Jahr der Fußballweltmeisterschaft der Blick für die Realität in Südafrika nicht verloren geht „Hier die teuren Megastadien und gar nicht weit davon sterben die Menschen an Hunger und Elend". Die Ausstellung ist noch bis Mitte April zu sehen.