Aktuelles und Presse

23.08.2010

Karriere auch im Handwerk

Freisprechungsfeier der Kreishandwerkerschaft - Insgesamt 45 neue Gesellinnen und Gesellen

>by Lüchow. Insgesamt 45 junge Leute haben in den hiesigen Handwerksbetrieben, die in der Kreishandwerkerschaft Uelzen/Lüchow-Dannenberg organisiert sind, in diesem Jahr ihre Gesellenprüfung erfolgreich abgelegt. Die meisten von ihnen erhalten ihren Gesellenbrief nicht per Post, er wurde ihnen am Sonnabend auf der Freisprechungsfeier in der Aula der Berufsbildenden Schulen in Lüchow überreicht.

Es geht bei dieser Feier einerseits ums Hochhalten von Handwerkertraditionen, dazu gehört auch das Öffnen der Innungslade und das Entzünden von zwei Kerzen am Beginn, und andererseits darum, mit dieser Feier "die Leistungen der Junggesellinnen und Junggesellen zu würdigen", so die stellvertretende Kreislehrlingswartin Claudia Pfeifer aus Uelzen in ihrer Begrüßung.

Und zudem geht auch darum, die Attraktivität der Handwerksberufe zu betonen. Das taten Landrat Jürgen Schulz und die BBS-Schulleiterin Ilka Burkhardt-Liebig in ihren Reden. Schulz gratulierte dem Handwerkernachwuchs dazu, dass er eine Ausbildung im Handwerk angepackt habe, anstatt "schulische Ehrenrunden" zu drehen. Burkhardt-Liebig verwies darauf, dass man sehr wohl auch im Handwerk Karriere machen könne, dass auch nach der Handwerkerausbildung ein Studium möglich sei. Es gebe vielfältige Wege und nicht zuletzt auch die Meisterausbildung. Immer wieder brauche es Leute, die die ausscheidenden Betriebsinhaber ersetzen, Leute, die durch ihr Handwerk letztlich auch die Welt am Laufen halten. Gleichzeitig merkte sie an, dass sich viele Schülerinnen und Schüler vor einer Entscheidung drückten, in den Beruf zu gehen, sondern auf "weiteren Schulbesuch und Hotel Mama" setzen. Zudem hätten sie gar keine Vorstellung in Sachen Handwerk. Deshalb gehöre zur Berufsorientierung, die die BBS anbieten, mehr Praxis als bisher. Wenn die Jugendlichen die verschiedenen Handwerke direkt erlebten, entschieden sie sich auch eher für eine Ausbildung.

Den Gesellinnen und Gesellen wünschte sie, dass sie die Chancen wahrnehmen, die sich ihnen böten, dass sie ihren Weg, vielleicht auch ins Ausland, unbeirrbar weitergehen - und vielleicht kämen sie eines Tages als Ausbilder wieder zurück.

Jürgen Schulz hatte daran erinnert, dass das Handwerk einen erheblichen Anteil am örtlichen Bruttoinlandsprodukt habe. Und in den vergangenen Jahren habe das Handwerk direkt oder über Umwege von den in den Landkreis geflossenen EU-Fördergeldern profitiert. Dass endlich auch die Planung für einen dritte Spur entlang der Bundesstraße 216/248 begonnen habe, komme auch den Betrieben zugute, die viele Aufträge jenseits der Kreisgrenzen haben. Zudem werde der Landkreis - als erster im Lande - im kommenden Jahr ein Programm für Mikrokredite auflegen, zur Unterstützung von Geschäftsgründungen. Und die Akademie für Erneuerbare Energien werde speziell für das Handwerk auch einen Zertifikatslehrgang anbieten. Erich Aßmann, der stellvertretende Kreishandwerksmeister, sprach die 31 anwesenden neuen Gesellinnen und Gesellen anschließend frei, entließ sie aus ihren Pflichten aus der Lehrlingsrolle und überreichte ihnen ihre Gesellenbriefe.