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02.03.2011 Elbe-Jeetzel-Kibitz

"Und dann ist der Grünkohl dufte"

BBS-Schüler kochten für VdK

dam Lüchow. Essensgerüche ziehen oft durch die Berufsbildenden Schulen (BBS) an der Königsberger Straße. Donnerstag und Freitag war es aber ein ganz prägnanter Duft, der durch Räume und Flure waberte – und zwar der einer Mischung aus Grünkohl, Pinkel, Mettenden und Kassler.

Das hatte einen besonderen Grund: Erstmals wurde das winterliche Grünkohlessen des VdK-Kreisverbandes in Zusammenarbeit mit den BBS veranstaltet. 18 angehende Pflegeassistenten im zweiten Jahr, unterstützt von den Teilnehmern am Berufvorbereitungsjahr Ernährung, bereiteten das Menü für 70 Gäste am Freitagabend in der Aula der Schule zu, deckten und dekorierten im Vorfeld die Tische ein und sorgten beim Essen für den Service.

„Wir haben mit dieser Aktion einen gemeinsamen Ansatzpunkt gefunden“, freute sich Bodo Sterbies, VdK- Kreisgeschäftsführer, über die Kooperation mit der Schule und den Klassenlehrern Karin Hanspach und Jürgen Flügel. „Pflegeassistenz ist eine Ausbildung, die auf einer breiten Basis angelegt ist“, informierte der Klassenlehrer. Da stellte das Grünkohlessen des VdK, das mit den zu verarbeitenden Mengen eine echte Herausforderung für die Schüler war, eine gute praktische Lerneinheit dar.

44 Kilogramm Grünkohl, 20 Kilogramm Kassler, 100 Pinkel, 100 Mettenden, 20 Kilogramm Kartoffeln – in diesen Mengen hatte noch keiner der Schüler gekocht. Bereits am Donnerstag wurde der Grünkohl angesetzt. „Der Kohl musste durchziehen, das ist wichtig für den Geschmack“, wusste Andrea Bonig- Petrich zu berichten. Und sie fügte hinzu: „Heute schmecken wir noch einmal ab. Dann kommt die Hafergrütze hinzu. Und dann ist der dufte.“ Gekocht wurde eine Mischung aus der Bremer und Oldenburger Variante, daher auch die Hafergrütze und Ammerländer Pinkel, eine Art Gekochte, wie VdK-Kreisgeschäftsführer Bodo Sterbies, der aus Delmenhorst stammt, informierte.

Wie das genau zubereitet wird, das hat eine Gruppe Schüler Ende Januar in der Mensa der Universität Bremen erleben dürfen. Sie waren dabei und halfen, wie Küchenchef Peter Riethmüller und seine Mitarbeiter an diesem Tag 450 Kilogramm Grünkohl, oder Braunkohl, wie es in der Hansestadt heißt, zubereiteten. „Das war ziemlich spannend“, sagte Kathleen Burgis. Andrea Bonig-Petrich fand die Größe der Mensa und die Auswahl der Speisen beeindruckend: „Dort werden über 8 000 Essen am Tag ausgegeben.“

Die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen VdK und BBS, die am Freitag eine gelungene Premiere feierte, ist auf einem guten Weg, vertieft zu werden. Wie Sterbies berichtete, könnte es in Zukunft auch Kurse geben, bei denen die Schüler zu Dozenten für pflegende Angehörige werden. Das sei zum einen sinnvoll, so Lehrer Jürgen Flügel, weil mit Blick auf die demografische Entwicklung in der Region die Anzahl pflegender Angehöriger zunehmen wird, zum anderen, „weil es ein Teil der Ausbildung ist, Kompetenzen weitergeben zu können.“


Der von BBS- Schülern gekochte Grünkohl mundete den VdK- Gästen.
Aufn.: J. Flügel