Aktuelles und Presse

16.07.2012

DAN-Modell zur Berufsorientierung

Allgemeinbildende Schulen schließen Kooperationsverträge mit den Berufsbildenden Schulen Lüchow

lr Lüchow. Zwei Jahre lief die Pilotphase, nun ist das »Lüchow-Dannenberger Modell zur Berufsorientierung» in einer Kooperationsvereinbarung zwischen den Haupt- und Realschulen und Oberschulen auf der einen Seite und den Berufsbildenden Schulen auf der anderen festgeschrieben worden. Ziel ist, Jugendlichen berufspraktische Erfahrungen zu ermöglichen, sie bezüglich ihrer Stärken zu beraten und ihre Berufswahlkompetenz zu steigern.

Unterstützend sind der Ausbildungspakt Lüchow-Dannenberg und die Leitstelle »Region des Lernens» an den BBS Lüchow dabei. »Gerade in diesen kleineren Einheiten lässt sich besser und zielgerichteter vor Ort kooperieren als in den Berufsschulzentren der Ballungsgebiete, die allein wegen der hohen Schülerdichte scheitern würden», ist sich Johannes Schulz als zuständiger Koordinator für Berufsorientierung an den BBS Lüchow sicher. Die meisten Jugendlichen wissen nicht so richtig, was sie nach der Schule machen sollen. Da soll der »Werkstattunterricht» Abhilfe schaffen, den die Schülerinnen und Schülern der 8. und 9. Klassen sechs Monate lang einmal wöchentlich an der BBS haben. Dabei durchlaufen die Jugendlichen die Berufsfelder Bau- und Holztechnik, Friseurtechnik, Metall- und KFZ-Technik und können zukünftig auch in Berufe der Pflege, Sozialpädagogik oder Wirtschaft hineinschnuppern. Ihre Leistungen werden in Begleitbögen dokumentiert und dienen der weiteren Beratung. Die Lehrkräfte beider Schulsysteme tausche ihre Erfahrungen aus und arbeiten eng zusammen bei der Gestaltung des Übergangs.

In der Pilotphase wurde deutlich, dass Berufsfelder, die die Jugendlichen in ihrer Vorstellung ausgeschlossen hatten, aufgrund der Arbeitserfahrung plötzlich interessant wurden: Immer wieder wurde ihnen von den BBS-Lehrkräften Talent und Geschick gerade in diesen Berufsbereichen bescheinigt, die so gar nicht in ihrem Interessenhorizont aufgetaucht waren. Berufliche Karrierewege können nicht selten aus ganz neuer Perspektive gesehen werden.

Ergänzend wird der Unterricht in den beruflichen Profilfächern Technik, Wirtschaft, Gesundheit und Soziales durch den Einsatz von berufsbildenden Lehrkräften an den allgemein- bildenden Schulen unterstützt. »Gerade im überschaubaren Landkreis ist es möglich, ein systematisches Übergangsmanagement von der Schule in den Beruf umzusetzen», meint Ilka Burkhardt-Liebig, Schulleiterin der BBS Lüchow. Erste Erfahrungen mit gegenseitigem Austausch von Lehrkräften machten Mut für ein engeres Zusammenrücken der Schulen zugunsten der gemeinsamen Gestaltung einer Bildungskette. Nicht zuletzt gelte es, die Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten im Landkreis bekannter zu machen, Schule und Wirtschaft zunehmend enger zusammen zu bringen und jungen Menschen Perspektiven in der Region zu eröffnen.