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15.02.2013 EJZ

Von Schüler zu Schüler

Rund 500 Neunt- und Zehntklässler nutzen Berufsinformationstag der Berufsbildenden Schulen Lüchow 2013

tj Lüchow. "Mich interessiert, mit Menschen zu arbeiten und ihnen zu helfen", sagt Melanie. Sie will Sozialassistentin werden. Wie der (Ausbildungs)weg in diesen Beruf konkret aussieht, darüber hat die 16-jährige Realschülerin gestern beim Berufsinformationstag in Lüchow einiges in Erfahrung gebracht. Von ihrer Wahl ist sie überzeugt, andere Berufe habe sie nicht näher in Augenschein genommen, berichtet sie. Das hat ihre Freundin Larissa, mit der sie am Ende des Infotages auf einem Sofa in einem der Flure in den Berufsbildenden Schulen Lüchow (BBS) auf den Bus nach Hause wartet, zwar getan, hat sich über Ausbildungsmöglichkeiten in sozialen und Pflegebereich erkundigt. Aber auch die Entscheidung der 15-Jährigen steht fest: Sie will das Fachgymnasium Wirtschaft der BBS besuchen und anschließend daran einen Beruf im kaufmännischen Bereich ergreifen. Vielleicht Industriekauffrau, überlegt sie.

Ob beider Gewissheit in Sachen Berufswahl typisch ist für die rund 500 Schülerinnen und Schüler der 9. und 10. Klassen der nichtgymnasialen Schulen im Kreis, die den Informationstag der BBS besuchten, ist eine offene Frage. Die Zahl 500 nannte Sigrun Kreuser vom Ausbildungspakt Lüchow-Dannenberg. Was Melanie und Larissa aber in jedem Fall mit denen teilen, die noch auf der Suche nach dem richtigen Ausbildungsweg sind: Sie haben die Chance genutzt, sich aus erster Hand über Ausbildungsweg zu informieren.

Wie ist der Tagesablauf? Welche Anforderungen werden an die Noten gestellt? Wie viel verdient man in einem Beruf? Was wird auf welche Weise unterrichtet? Von solchen Fragen berichten diejenigen Jugendlichen, die an diesem Tag darüber Auskunft geben, wie die verschiedenen Ausbildungswege im Angebot der BBS im Einzelnen gestaltet sind. Die Palette für die aktuell 1060 Schüler reicht von der klassischen Berufsschule im Rahmen der Ausbildung im Betrieb über Berufsvorbereitungsjahre und Berufsfachschulen bis zum beruflichen Gymnasium. Die Infos gingen "von Schüler zu Schüler", wie Schulleiter Stefan Eilts das Prinzip des Info-Tages zusammenfasst.

"Über das System Schule werden alle Jugendlichen erreicht", sagt Sigrun Kreuser. Sie und Renate Peters vom Arbeitgeberverband Nordostniedersachsen nutzen den Tag auch, um "die Lehrer mal kennenzulernen", die die Neunt- und Zehntklässler begleiten. Die, sagt Sigrun Kreuser, seien Multiplikatoren, die ihren Schülern treffende Bilder von den Berufen vermitteln sollten. Deshalb sei der Tag auch eine Möglichkeit, "den Lehrern die Angebote der Unternehmen nahezubringen", ergänzt Peters.

Flechtfrisuren machen, Holzarten unterscheiden, eine Mauer hochziehen, jemandem etwas verkaufen, Öl aus Raps und Sonnenblumen pressen, eine Feile führen oder am Computer checken, warum ein Motor nicht rundläuft - die BBS-Schülerinnen und -Schüler zeigten immer auch, wie das, was sie lernen, konkret aussieht. Mal sind die Gruppen, die zuschauen, kleiner, mal größer. Generell gebe es einen Trend zu "höherwertigen Abschlüssen", hat Stefan Eilts beobachtet - was aber auch dazu führe, dass einige "hochinteressante Berufe momentan nicht in dem Maß nachgefragt werden".

Noch ein bisschen zu jung für die Berufswahl: Auch Kinder des den BBS benachbarten Kindergartens ließen sich handwerkliche Fertigkeiten zeigen.

Alle Aufn.: T. Janssen


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Eine Ölmühle hatten die Auszubildenden zum Technischen Assistent NawaRo (Nachwachsende Rohstoffe), hier mit Schulleiter Stefan Eilts (links), aufgebaut.