Aktuelles und Presse

07.09.2013 EJZ

Handwerkertage 2013 in Grabow

BBS Lüchow mit der Klasse Berufsfachschule Holztechnik vertreten

Mit einem Stand präsentierte sich am Sonnabend und Sonntag die Berufsfachschule Holztechnik auf den Handwerkertagen 2013 in Grabow.

Neben den ausgestellten Werkstücken der Berufsfachschule konnten die Besucher sich einen vorbereiteten Laternenbausatz zusammenbauen.

Aufn: HB

 

12.09.2013 EJZ

Basar der Zukunftschancen

Hunderte Schüler besuchen Ausbildungsmarkt in Lüchow - Stände von 40 Unternehmen und Institutionen

bp Lüchow. Celina Bhattacharyya und Paul Zackariat wissen schon ziemlich genau, wohin sie im Berufsleben wollen. Die 16-Jährige möchte »auf jeden Fall im sozialen Bereich arbeiten».

Der 17-Jährige will nach dem Abitur für ein Freiwilliges Soziales Jahr in eine große Stadt ziehen - »Berlin ist meine Traumstadt». Rückkehr nicht ausgeschlossen. Im Gegenteil: »Danach möchte ich gerne eine Ausbildung zum Industriemechaniker bei der SKF machen - da habe ich schon ein Praktikum gemacht, und das hat mir sehr gut gefallen», schwärmt er. Doch obwohl die beiden Elftklässler des Lüchower Gymnasiums schon so konkrete Ideen haben, schlendern sie gerne über den Ausbildungsmarkt. Im großen Zelt auf dem Lüchower Schützenplatz reiht sich Perspektive an Perspektive, eröffnen sich Schritt für Schritt neue Möglichkeiten - auch und gerade in Lüchow-Dannenberg. Celina und Paul freuen sich über die vielen Hinweise. Zum Beispiel von der Bundeswehr. Von der wollen sie sich zwar weder ausbilden lassen noch bei ihr studieren - aber schauen kann man ja mal. Doch bevor die beiden überhaupt bei Stabsfeldwebel Frank Bischoff abkommen, streckt ihnen Pia Kohlrok einen Handzettel entgegen. »Frieden braucht Klebstoff», steht darauf - Werbung für den Zivilen Friedensdienst. Kohlrok studiert Europastudien an der Uni Magdeburg und macht gerade ein Praktikum bei der Kurve in Wustrow, der Bildungs- und Begegnungsstätte für gewaltfreie Aktion. Deren Aktivisten sind gar nicht einverstanden, dass die Bundeswehr einen Stand auf dem Ausbildungsmarkt hat. Darüber wollen sie mit den jungen Leuten reden. Fakt ist aber: Die Soldaten sind ständig von einer Traube Schüler umringt, Aufklärung hin oder her.

Endlich kommen Celina und Paul an die Reihe. Der Soldat findet klare Worte, was ein Studium bei der Bundeswehr bedeutet. »Kann es passieren, dass man in den Auslandseinsatz geschickt wird», fragt Paul. »Das kann nicht nur passieren, das wird passieren», antwortet Bischoff. 1700 bis 2000 Euro Lohn gebe es im Studium pro Monat. Natürlich könne jeder Soldat jederzeit den Dienst an der Waffe verweigern, müsse dann aber auch die Konsequenzen tragen, etwa die Kosten des Studiums zurückzahlen. »Das ist dann nicht nur eine Frage des Gewissens, sondern auch eine Frage des gewissen Bankkontos», sagt Bischoff. »Puh», sagt Paul, als er und Celina weitergehen, »das ist hart, aber ich finde gut, dass er so ehrlich war».

Sigrun Kreuser vom Ausbilsungspakt Lüchow-Dannenberg ist erfreut über die Resonanz: »Es herrscht eine tolle Stimmung», sagt sie. Drei Stände gebe es in diesem Jahr mehr als im vergangenen Jahr. Dadurch, dass sich auch Hochschulen präsentieren, werde die Messe in diesem Jahr von mehr Gymnasiasten besucht. »Die Stände sind sehr professionell», findet Andreas Olscher, der Leiter der Lüchow-Dannenberger Wirtschaftsförderung. Und BBS-Schulleiter Stefan Eilts meint: »Es ist gut, dass die Azubis der Unternehmen an den Ständen stehen, das senkt die Berührungsängste der Schüler.»

Beim Stand des Saftherstellers Voelkel steht die Auszubildende Jasmin Saucke und berichtet über ihre Ausbildung zur Fachkraft für Fruchtsafttechnik. Handzettel hat sie nicht mehr - das Interesse der Schüler war wohl größer als erwartet. »Nach der Ausbildung weiß man alles über den Weg des Obstes in die Flasche», sagt die 19-Jährige. Paul und Celina staunen, welch ungeahnte Ausbildungsberufe es in Lüchow-Dannenberg gibt.

Celina interessiert sich besonders für den Stand der Hochschule Ostfalia. An deren Standort in Suderburg, keine 60 Kilometer von Lüchow entfernt, gibt es den Studiengang Soziale Arbeit. »Kann man nach dem Bachelor gleich arbeiten», fragt sie. »Ja, der ist qualifizierend für die Arbeit», antwortet der wissenschaftliche Mitarbeiter Hartmut Sroka, »Sie können dann überall dort eingesetzt werden, wo Menschen leben, arbeiten und wohnen.» Wieder eine neue Möglichkeit für Celina. 300 Abiturienten bewerben sich pro Semester um einen Platz im Studiengang, 70 nimmt die Hochschule auf. Wer weiß, vielleicht gehört Celina ja eines Tages dazu. Dann hätte auch der Lüchower Ausbildungsmarkt seinen Anteil daran.